18.6.2006 / PM der CIG Gießen:

Interreligiöse Tage 2006 – Chancen für den Dialog

Auch in diesem Jahr veranstaltet die Christlich-Islamische Gesellschaft Gießen (CIG) wieder

Interreligiöse Tage in Gießen. Bereits seit 1999 werden dabei Mitglieder verschiedener

Religionen – insbesondere Christen, Muslime und Juden – miteinander ins Gespräch gebracht

und Fragen ihres Zusammenlebens thematisiert. Die CIG will so zum besseren Verstehen der

eigenen wie der fremden religiösen Traditionen beitragen, Brücken zwischen Menschen und

Kulturen schlagen und Vorurteile wie Misstrauen abbauen.

In diesem Jahr sind bislang 3 Termine geplant, zu denen herzlich eingeladen wird:

Am Mittwoch, dem 28. Juni eröffnet die Ausstellung „Schulen im Trialog – Europäische

Identität und kultureller Pluralismus“ (19.30 Uhr, Pankratiuskapelle, Georg-Schlosser Str.,

Nähe Stadtkirchenturm). Mit ihr stellt die Gießener Ricarda-Huch-Schule – sie besuchen

Jugendliche aus mehr als 30 Nationen und aus allen Weltreligionen – in Kooperation mit der

CIG die Arbeitsergebnisse ihrer Schülerinnen und Schüler im Rahmen des gleichnamigen

bundesweiten Projekts der Herbert-Quandt-Stiftung vor. In Recherchen, Interviews,

Musikbeitragen und Theaterszenen sind sie der Frage nachgegangen, inwieweit gerade die

Verschiedenheit religiöser und kultureller Traditionen den Reichtum und das Besondere

Europas ausmacht. In einem langen Prozess haben die Menschen unseres Kontinents u. a.

Toleranz, Pluralismus. Demokratie, Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit zu ihren

Leitwerten gemacht und wollen aus ihren jeweiligen Verwurzelungen das Beste dazu

beitragen.

Der Bogen der behandelten Themen an der Ricarda-Huch-Schule reicht dabei von der

Erinnerung an die Deportation der Gießener Juden vor über 60 Jahren incl. der Mitwirkung

bei der Feierstunde der Stadt Gießen zum Pogromgedenken am 9. November 2005 über das

Besprechen von unterschiedlichen religiösen Festen und Sitten anhand des „Kalenders der

Religionen“ bis hin zu Diskussion über die Auswirkungen der Mohammed-Karikaturen und

das „Bild vom anderen“.

Außer am Eröffnungsabend ist die Ausstellung zu sehen am 29.6. und 30.6. von 16 bis 19 Uhr

und am 1.7. von 10 bis 13 Uhr. Gesprächspartner aus dem Schulteam stehen dann zur

Verfügung. Der Gottesdienst am Sonntag, 2.7. um 10 Uhr mit Pfarrerin Roth-Nagel in der

Pankratiuskapelle mit anschließendem Kirchenkaffee greift das Thema ebenfalls auf.

Am Sonntag, dem 3. September begegnen sich Christen und Muslime beim gemeinsamen

Grillfest auf dem Freizeitgelände in Lützellinden. Veranstalter ist die CIG.

Schließlich wird am „Tag der offenen Moschee“ am 3. Oktober (Feiertag, Tag der Deutschen

Einheit) in eine Gießener Moscheegemeinde eingeladen. Dann besteht Gelegenheit zum

Kennenlernen islamischer Frömmigkeit und Identität sowie Rückfragen und Diskussion.

18.6.2006 / Pfr. Bernd Apel